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In ein paar Wochen ist Beltane – eines der wichtigsten Jahreszeitenfeste alter Naturreligionen. Beltane ist neben Lughnasadh,  Samhain und  Imbolc eines der vier großen Feste im keltischen Jahreskreis und markiert im keltischen Kalender den Sommeranfang. Hier liegt wie auch bei den anderen Jahreskreisfesten ein Hauch Magie und Mystik in der Luft, die du ganz wunderbar nutzen kannst. Was genau Beltane ist und wie du dieses gesellige, leidenschaftliche Fest  feiern kannst, erfährst du hier.


Der Ursprung von Beltane

Beltane ist neben Imbolc (1. Februar), Lughnasadh (1. August) und Samhain (1. November) eines der vier großen Mondfeste im keltischen Jahreskreis und markierte den Beginn des Sommers.
Ursprünglich war Beltane ein Fruchtbarkeitsfest, das sich auf das Wachstum von Pflanzen und Tieren konzentrierte. Das Fest wurde mit großen Feuern, Tänzen, Opfergaben und Riten begangen, um die Göttin der Fruchtbarkeit und des Wachstums zu ehren, um die Fruchtbarkeit zu fördern und die Lebenskraft der Natur zu stärken.
Beltane kommt aus dem Gälischen und bedeutet „helles Feuer“. Viele Kulturen feierten zu dieser Zeit Frühlingsfeste, die ganz unterschiedlich genannt wurden.
Für die gälischen Kelten war Beltane ein Feuerfest, mit dem der Beginn des Sommers und die Fruchtbarkeit gefeiert wurde und markierte auch den Beginn des keltischen Jahres. Vermutlich steht Beltane auch mit dem keltischen Sonnengott Belenus in Verbindung, der nun aus seinem Winterquartier zurückkehrt, um sich mit der Göttin der Erde zur heiligen Hochzeit zu verbinden und somit die Erde segnen und für Fruchtbarkeit sorgen.
Heutzutage ist Bealtaine der Name des Monats Mai in der irischen Sprache.

 

Wann wird Beltane gefeiert?

Beltane ist im keltischen Jahreskreis ein Vollmondfest und wurde früher zum 5. Vollmond nach dem Julfest zelebriert. Heute wird es allerdings meist wie auch die hier bekannte Walpurgisnacht in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai gefeiert.

 

Walpurgisnacht

In unseren Breitengeraden ist Beltane eher als Walpurgisnacht bekannt. Die Walpurgisnacht, auch Hexennacht genannt, wird in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai gefeiert und hat ihre Wurzeln in alten germanischen und keltischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsriten. 
In dieser Hexennacht sollen sich Hexen auf dem Blocksberg versammeln, wild und ausgelassen um Feuer tanzen, sich mit Teufeln und Dämonen vergnügen und ihr Unwesen treiben. Das ist natürlich ein völliger Irrglaube, der aus den Zeiten der Hexenverfolgung im Mittelalter stammt, in der Naturspiritualität als Hexenwerk galt. Tatsächlich waren die leidenschaftlichen & erotischen Feierlichkeiten zu Beltane der Kirche ein Dorn im Auge und sie erschuf kurzerhand ein Ersatzfest, welches nach der Heiligen Walburga benannt war, einer englischen Nonne und späteren Äbtissin, die im 8. Jahrhundert lebte und im christlichen Glauben verehrt wird.
Da die Silbe „Wal“ sich auch bei den Walküren, den Geistwesen der nordisch-heidnischen Mythologie, wiederfindet, haben sich die Menschen nicht daran gestört.
In der Literatur ist die Walpurgisnacht vor allem durch Goethes Faust II bekannt, wo Faust in dieser Nacht mit Mephistopheles auf den Blocksberg reist und dort den Hexentanz beobachtet. Die Walpurgisnacht hat somit nicht nur kulturelle Bedeutung, sondern auch einen Platz in der Weltliteratur.

 

Heilige Hochzeit

In der Walpurgisnacht wird auch die Hochzeit zwischen Mutter Erde und Vater Sonne gefeiert. Diese sogenannte Heilige oder Göttliche Hochzeit ist ein wichtiger Aspekt des Beltane-Festes. Es ist ein Symbol für die Vereinigung von männlichen und weiblichen Energien und repräsentiert die Fruchtbarkeit und das Wachstum in der Natur. Die Hochzeit wird oft zwischen dem keltischen Gott der Sonne, Belenus, und der keltischen Göttin der Erde und Fruchtbarkeit, Blodeuwedd, dargestellt.
Die Heilige Hochzeit ist auch eine Darstellung der Vereinigung von Himmel und Erde, der spirituellen und materiellen Welt, und wird oft als ein Akt der Schöpfung betrachtet. Es ist eine Zeit, um das Leben und die Schönheit zu feiern, die aus der Vereinigung von Gegensätzen entstehen können.
In einigen keltischen Regionen wurde die Heilige Hochzeit auch zwischen anderen Göttern und Göttinnen zelebriert, je nach den regionalen Traditionen und der Bedeutung, die diesen Gottheiten zugeschrieben wurde.

 

Das Tor zu anderen Welten

Wie zu Samhain, das auf dem Rad des Jahres direkt gegenüber von Beltane liegt, sollen die  Schleier zwischen den Welten zu dieser Zeit besonders dünn sein. Während zu Samhain die Barriere zur Anderswelt so dünn sein soll, dass wir mit unseren Ahnen in Verbindung treten können, sollen sich zu Beltane die Schleier zur Welt der Feen und Naturgeister lüften. Es wird angenommen, dass diese Geister und Feen zu dieser Jahreszeit besonders aktiv sind. An den alten Feenfestungen, den Brunnen und anderen heiligen Orten wurden Opfergaben und Geschenke niedergelegt, um diese Naturgeister zu besänftigen und eine erfolgreiche Wachstumssaison zu gewährleisten. Zudem werden an Beltane auch oft Orakel befragt und das gerne in Liebesangelegenheiten.

 

Fest des Feuers und Lebens

Beltane ist als Fest des Lebens eine Zeit voller Leidenschaft, des Feuers, der Sinnlichkeit, der Reinigung, der Fruchtbarkeit und wurde mit Feuer, Feiern, Ritualen und viel Überfluss zelebriert.
Es wurde bei großen Feuern getanzt, gefeiert, getrommelt, geliebt. Die Feuer dienten der Reinigung und Schutzritualen, um Mensch & Tier vor Krankheiten und Unheil zu bewahren und Glück zu bringen. So  sprangen Menschen über die Feuer, um Glück und Fülle fürs Jahr zu erhalten oder gar einen Ehepartner zu finden. Das Vieh wurde zwischen den Feuern hin und her getrieben, um für Schutz und Reinigung zu sorgen.

Fest der Druiden und der Magie

Beltane war auch die Nacht der Druiden. Diese kamen zusammen, um Rituale abgehalten und mithilfe von sogenannten Flugsalben, Tinkturen, mit psychoaktiven Substanzen auf Expedition zu gehen. Da die Schleier zur Anderswelt eben besonders dünn sein sollen, lud diese Zeit zu Reisen in andere Dimensionen ein.

Fest der Liebe und Fruchtbarkeit

Als Symbol von Fruchtbarkeit, sexueller Vereinigung und Vereinigung von Himmel und Erde wurden Maibäume (Phallussymbol) aufgestellt. Der Kranz ist der weibliche Gegenpart. Yin und Yang.
Es wurden Hochzeiten abgehalten, Verlobungen und andere Bündnisse geschlossen. Die Menschen liebten sich oft in der freien Natur, auch um die Fruchtbarkeit auf den Boden zu übertragen und so für gute Ernte zu sorgen. Auch daher ist heute der Wonnemonat Mai die beliebteste Zeit für Hochzeiten.

maibaum

Rituale für Beltane

Die traditionellen Beltane-Rituale drehen sie sich auch heute noch um Fruchtbarkeit, Leben, Leidenschaft, Gartenarbeit und Viehzucht und werden besonders in Irland kräftig zelebriert.
Auch in Deutschland kommen überall Menschen in der Walpurgisnacht und am 1. Mai zusammen zum Feiern, Tanzen und Maibaum aufstellen. Ob nun in Gesellschaft oder alleine, gibt es viele Möglichkeiten diese sinnliche Nacht zu feiern.

1. Feuerritual

Die Beltane Feuer dienen dem Schutze und der Reinigung. Hiermit wird der Winter ausgetrieben und alte Energien und Muster in neue Energie, Licht und Leben umgewandelt.
Auch du kannst zum Abend hin dein eigenes kleines Feuer entfachen. Entweder in einem Garten oder in deinen eigenen vier Wänden, mit einer (Ritual) Kerze. Die kannst du mit Glückssymbolen dekorieren oder deine Wünsche draufschreiben. Stelle diese Kerze auf einen feuerfesten Untersatz und schmücke alles mit Edelsteinen, Blüten, Zweigen oder anderen kleinen Geschenken der Natur. Meditiere, beobachte die Flamme der Kerze und stelle dir vor, wie du alte Energien und Muster loslässt und Raum und Energie für Neues und deine Wünsche schaffst. Falls du noch das eine oder andere loswerden möchtest, schreib es auf einen Zettel und verbrenne diesen.

2. Intentionen

Jetzt kannst du dir nochmal Gedanken machen, welche Pläne du umsetzen und was du Neues in die Welt bringen möchtest. Überdenke nochmal, ob sich deine Pläne und Intentionen vom Jahresbeginn stimmig anfühlen. Setze bewusst und fokussiert deine Intention und schreibe sie nieder.

3. Entfache deine Sinnlichkeit

Beltane ist auch ein Fest der Leidenschaft und der Sinnlichkeit. Mach Dinge, die dir Lust bereiten und deine Sinne wecken. Das kann Sex mit deinem Partner sein oder mit dir selbst. Oder du verwöhnst dich mit anderen Sinnlichkeiten wie einem schönen Bad, toller Schokolade, einer Massage, einem selbstgekochten Festtagsmenü, schöner Kleidung. Behandle dich wie eine Göttin. Habe ein Date mit dir selbst. Oder gehe raus in die Natur und laufe barfuß über die Wiesen, sofern das Wetter es zulässt.

4. Kreativität

Kreativität ist schöne Möglichkeit, Neues in die Welt zu bringen. Werde kreativ und tobe dich mit Schreiben, Malen, Basteln, Singen, Stricken, Musizieren oder gar Kochen richtig aus. Oder finde kreative Lösungen für deine Projekte und Pläne.

 

5. Mach dir die Hände dreckig

Eine anderer guter Weg, um Kreativität, deine Schöpferkraft und Fruchtbarkeit zu vereinen ist Gartenarbeit. Jetzt ist auch hier die beste Zeit, um Samen auszusäen. Falls du keinen Garten hast, säe ein paar Kräuter aus, die du auf der Fensterbank wachsen lassen kannst. So verbindest du dich mit Mutter Natur und gibst auch etwas zurück.

6. Meditation

Auch wenn Beltane ein sehr lebhaftes Fest ist, nimm dir auch Zeit für Meditation und höre in dich hinein. Da die Schleier zur Anderswelt zu Beltane besonders durchlässig sind und ein Hauch von Magie in der Luft liegt, ist dies eine gute Zeit zuzuhören und Neues zu empfangen. Vielleicht kommen dir noch Ideen wie du deine Intentionen auf den Weg bringen möchtest oder es kommen ganz neue Eingebungen.

7. Tanzen in den Mai

Am besten ist dies natürlich in Gesellschaft. Triff dich mit Freunden, macht ein kleines Picknick im Park am Abend des 30.4. und feiert in den Mai rein Aber auch alleine kannst du natürlich wunderbar Beltane feiern. Schmeiß deine Lieblingsplaylist an und rocke so richtig ab als wolltest du all deine kleinen Dämonen austreiben. Hab Spaß, feiere dich und das Leben und lasse Fünfe gerade sein.

Fragen zu Beltane

Zu Beltane merken wir deutlich, dass sich das Rad gedreht hat. Die Tage sind merklich länger – die Sonne geht viel später unter als zur Frühlings-Tagundnachtgleiche. Draußen ist es wärmer geworden. Bei der Frühlings-Tagundnachtgleiche begann das neue Leben gerade erst zu erwachen. Aber hier, Anfang Mai, lässt sich nicht mehr leugnen, dass die Natur wiedergeboren wurde. Dies ist ein guter Moment, um die letzten Monate revue passieren zu lassen und das Lebens und die Leidenschaft so richtig zu feiern. Frage dich:

 

  • Wie sind die ersten Monaten des Jahres für dich gelaufen?  Was lief gut, was nicht? 

  • Was hast du dieses Jahr schon gelernt?

  • Was macht dir gerade große Freude?

  • Was inspiriert dich gerade? Wie kannst du die kreative Frühlingsenergie für dich nutzen?

  • Wie kannst du dir mehr Selbstliebe schenken?

  • Bist du mit deiner sexuellen Energie verbunden? Falls nicht, was blockiert dich? 

  • Was kannst du für mehr Selbstvertrauen tun?

  • Welche Pläne & Herzenswünsche hast du für die  kommenden Wochen und Monaten? Was möchtest du im Herbst ernten?

Beltane im Überblick