Seite wählen

In wenigen Tagen am 21.06. ist die Sommersonnenwende: der längste Tag des Jahres und damit gleichzeitig die kürzeste Nacht. Die Sommersonnenwende, rund um die Welt gefeiert, ist eines der vier großen Sonnenfeste im keltischen Jahreskreis. Die Energie dieser Mittsommerzeit ist perfekt, um das Leben, das Licht und die Fülle des Sommers gebührend zu feiern und eine gute Gelegenheit für Rituale und eine kleine Bestandsaufnahme.

Was wird gefeiert?

Die Sommersonnenwende ist eines der vier großen Sonnenfeste im keltischen Jahreskreis und markiert den Höhepunkt des Sonnenzyklus. Mit ca. 17 Stunden ist dies der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres.
Zugleich ist dieser Höhepunkt der Herrschaft des Lichts und des Lebens auch gleichzeitig der Wendepunkt, denn ab jetzt werden die Tage wieder kürzer. Die Sommersonnenwende ist das Gegenstück zur Wintersonnenwende im Dezember und steht so als Sonnenfest Litha im keltischen Jahreskreis dem Julfest gegenüber.
Hier wird der Höhepunkt des Sommers, das Leben, die Fülle, Reichtum, Entfaltung und Transformation gefeiert. Die Natur zeigt sich zu dieser Zeit von ihrer üppigen Seite. Überall blüht es, Früchte reifen heran. Mit der Sommersonnenwende beginnt die Erntezeit.
Aber nicht nur auf den Feldern und in der Natur kann die Ernte eingeholt werde. Auch bei unseren Projekten und Plänen, für die wir zum Jahresbeginn den Grundstein gelegt haben, lassen sich vielleicht schon erste Erfolge sehen.

 

Feiern zur Sommersonnenwende habe eine uralte Tradition

Die Sommersonnenwende wird in fast allen Kulturen der gemäßigten Breiten seit Jahrtausenden gefeiert. Vielerorts kommen um den 21.6. die Menschen zusammen, um den Sommer, das Licht, die Fülle und den Reichtum der Natur gebührend zu feiern.
Bei  den Kelten war Mittsommer, auch Litha oder Alban Hevin genannt, eines der vier Sonnenfeste und das sechste Fest im Jahreskreis. Es ist Alban Hevin, der Muttergöttin geweiht.
Die Wikinger und Germanen widmeten diesen Tag dem Sonnengott Baldur, der zur Sommersonnenwende enthauptet wird, um dann zur Wintersonnenwende wiedergeboren zu werden.
Besonders in Skandinavien und im Baltikum wird diese Zeit ganz besonders gefeiert, da es in diesen sogenannten „weißen Nächten“ kaum dunkel wird.
In Schweden, wo Midsomar neben Weihnachten das größte Fest ist, kommen die Menschen tagelang zusammen, um ausgelassen zu feiern, zu tanzen, und zu lieben. Die oft festliche weiße Kleidung und die Blumenkränze im Haar sehen nicht nur hübsch aus, sondern sollen auch die Wertschätzung der Natur und dem Leben gegenüber ausdrücken. Während Midsomar in Schweden keinen Bezug zum Christentum hat, ist in der christlichen Tradition und somit in vielen Gegenden das sogenannte Johannisfest daraus geworden. So wird am 24. Juni der Geburtstag von Johannis dem Täufer gefeiert.

 

Alte Bräuche zur Sommersonnenwende

Sonnenwendfeuer und Feuersprung

Im Mittelpunkt vieler traditioneller Feierlichkeiten steht das Sonnenwendfeuer, um das getanzt und gefeiert wird.
Früher sollen die ganz Mutigen auch nackt über das Feuer gesprungen sein. Paare sprangen Hand und Hand über das Feuer, um ihre Liebe zu stärken. Kräuter wie Beifuß wurden ins Feuer geworfen als Schutz und zur Segnung.

Kräuterweihe

Zur Sommersonnenwende werden oft Kräuter gesammelt und geweiht. Besonders das Johanniskraut hat eine starke Verbindung zur Sommersonnenwende. Die Kräuter werden oft zu Bündeln gebunden und in Häusern aufgehängt oder um Menschen und Tiere geschwungen, um Schutz und Segen für das kommende Jahr zu erbitten.

Sonnenräder

In einigen Traditionen wurden Sonnenräder hergestellt, die symbolisch für die Sonne standen. Diese Räder wurden mit Stroh oder Zweigen gefertigt und in Brand gesteckt, bevor sie einen Hügel hinunterrollten. Das Rollen des Rades symbolisierte den Lauf der Sonne am Himmel.

Reinigungsrituale

Die Sommersonnenwende wurde oft genutzt, um Reinigungsrituale durchzuführen. Menschen badeten in Flüssen oder Seen, um sich von negativen Energien zu befreien. Auch das Reinigen von Häusern und Wohnungen war verbreitet, um frische Energie zu schaffen.

 

 

 

Warum du die Sommersonnenwende feiern solltest

Zur Sommersonnenwende erreichen die Sonne und das Licht ihren Höhepunkt für das Jahr. Die Sonne entfaltet zu dieser Zeit ihre größte Kraft. Wir fühlen uns angeregt, vitalisiert und voller Energie. Danach nehmen wir langsam Abschied vom Licht, während die Tage kürzer werden, bis wir dann zur Wintersonnenwende das Licht aufs Neue begrüßen und mit neuen Intentionen das nächste Jahr beginnen.
Zu den Sonnenwenden werden wir also ganz besonders daran erinnert, dass Licht und Schatten immer miteinander einhergehen. Der Höhepunkt im Sonnenzyklus ist ein sehr kraftvoller Moment, um innezuhalten, über dein Leben und dein persönliches Wachstum der letzten 6 Monaten nachzudenken und eine kleine Bestandsaufnahme zu machen. Welche Träume und Ziele hattest du zur Wintersonnenwende? Was hast du seither umgesetzt? Welche Veränderungen hast du durchlaufen? Was haben dich wachsen lassen? Wie sollen die nächsten sechs Monate aussehen?
Nun ist auch der Moment, Abschied zu nehmen von Plänen und Dingen, die keinen Bestand mehr haben. Unterstützt durch die kraftvolle Energie der Sommerzeit kannst du nun nochmal so richtig Gas geben und deine Pläne und Vorsätze vorantreiben und in die Tat umzusetzen. 
Das Allerwichtigste, so finde ich, ist es, das Leben und den Sommer zu zelebrieren und sich dieser Energie hinzugeben. Lass dich von der Fülle des Sommers und der feurigen Sonnenenergie inspirieren und tragen. 

 

11 Rituale für die Sommersonnenwende

1. Natur und Sonne tanken

Verbringe so viel Zeit viel möglich draußen in der Natur und genieße die Sonne und die Geschenke der Natur. Stehe zum Sonnenaufgang auf und begrüße die Sonne draußen mit ein paar Sonnengrüßen oder lass dich einfach von den ersten Sonnenstrahlen berühren.

2. Barfuß über taubedeckte Wiesen laufen

Tautreten am Morgen ist ein schönes Ritual, das besonders zur Sommersonnenwende oder generell im Sommer praktiziert werden kann. Dabei geht man barfuß über den mit Tau bedeckten Rasen oder das Gras. Das Tautreten am Morgen ist eine wunderbare Möglichkeit, um dich mit der Natur zu verbinden und den Tag auf eine erfrischende Art und Weise zu beginnen.
Nimm dir Zeit, um die Empfindungen an deinen Füßen bewusst wahrzunehmen. Du kannst dabei auch meditieren, deine Gedanken sammeln oder einfach den Moment genießen.

3. Kräuter sammeln und Blumenkränze binden

Traditionell werden zur Mittsommernacht Kräuter gesammelt und Kränze gebunden. Es heißt die Kräuter haben zur Sommersonnenwende besonders starke Kräfte. Du kannst Kräuter wie Beifuß, Johanniskraut, Ringelblume, Gundelrebe, Eisenkraut, Arnika, Kamille, Bärlapp, Schafgabe, Blutwurz, Königskerzen sammeln und daraus Kränze binden, die Kräuter trocknen oder daraus Räucherbündel machen.

4. Altar zur Sommersonnenwende

Richte Dir (d)einen Altar in Sonnenfarben ein. Dekoriere ihn mit Blumen, Kräutern, Früchten, Kerzen in Sonnenfarben, Kristallen wie Citrin, einem Symbol für die Sonnen wie z.B. der Tarotkarte Sonne.

5. Reflektion

Überlege was die letzten Monate gut gelaufen ist und was nicht. Was für Pläne hast du zum neuen Jahre geschmiedet? Was fühlt sich noch stimmig an und was nicht? Schreibe auf, wofür du dankbar bist. Wenn du noch etwas loslassen möchtest, schreibe es auf ein Stück Papier und übergebe es dem Feuer.

 

6. Intentionen 2.0

Jetzt kannst du nochmal Intentionen setzen oder deine Intentionen von der Wintersonnenwende erneuern und überlegen wie du deine Pläne besser umsetzen kannst. Die kraftvolle Energie des Sommers ist auf deiner Seite. Go for it!

 

7. Picknik mit Freunden

Lade Freunde oder Familie ein und veranstaltet ein Piknik in der Natur. Bereitet saisonales Essen vor mit frischen Früchten, Gemüse und Kräutern. Teilt eure Dankbarkeit für die Fülle der Natur und feiert das Leben.

8. Feuerritual

Entfache dein eigenes Feuer. Das kann eine Kerze sein oder ein richtiges Feuer im Garten. Du kannst jetzt auch einen Teil deiner gesammelten Kräuter verbrennen. Als Dankeschön, zum Schutz und für Glück und Erfolg.
Dazu schreib deine Wünsche auf einen Zettel und übergib sie zusammen mit den Kräutern dem Feuer. Wünsche, die in der Mittsommernacht gemacht werden, sollen in Erfüllung gehen, heißt es.

9. Wunschritual

Ein anderes schönes Ritual, deine Wünsche auf den Weg zu bringen, ist es aus nachhaltigem Papier oder Materialien aus der Natur kleine Schiffe zu basteln. Schreibe dann einfach deine Wünsche auf die kleinen Schiffchen drauf un übergib sie dem Wasser. Das kann ein See, ein Fluß oder das Meer sein. 

10. Tanze und feiere das Leben

Die Sommersonnenwende ist ein Fest, was sich am besten in Gesellschaft feiern lässt.Weltweit kommen hierzu Menschen zusammen, um zu feiern, zu tanzen und das Leben und die Fülle zu zelebrieren. 
Natürlich kannst du die Sommersonnenwende auch alleine feiern. Schmeiß einfach deine Lieblingsmusik an und tanz dir die Seele aus dem Leib. Wenn du dein eigenes kleines Feuer hast, dann tanze um das Feuer herum. Mache dir dabei bewusst, dass jetzt zeitgleich viele Menschen auf der Erde mit dir feiern. 

11. Sonnenuntergang

Oft verbringen wir viel Zeit damit, uns auf die Dinge zu konzentrieren, die wir nicht geschafft haben oder die nicht so gut gelaufen sind. Während du die untergehende Sonne beobachtest, nimm dir Zeit, zu überlegen, was in deinem Leben gut gelaufen ist. Was hast du erreicht, auf das du wirklich stolz sein kannst? Das können große Dinge oder auch nur kleine banale Dinge sein.

 

Fragen zur Sommersonnenwende

Mit der Sommersonnenwende ist quasi die Hälfte des Jahres schon vorbei und obwohl der Sommer nun erst so richtig beginnt, werden die Tage schon wieder kürzer. Vielleicht stellst du auch mit etwas Schrecken fest, wie schnell die Zeit vergangen ist und wie wenig du von deinen Vorsätzen umgesetzt hast. Oft nehmen wir uns ja auch viel zu viel vor. Heißt also jetzt nicht in Panik zu verfallen, sondern die Ruhe zu bewahren und einen kleinen Realitätscheck zu machen. Überlege also nochmal, was dir wirklich wichtig ist und was warten kann. Feiere deine Erfolge, mögen sie noch so klein und unbedeutend wirken.

 

Frage dich:

  • Wo warst du vor sechs Monaten? Was für Ziele & Intentionen hattest du zum neuen Jahr?
  • Was fühlt sich noch stimmig an? Was nicht?
  • Was hast du erreicht, worauf du so richtig stolz bist?
  • Was hast du losgelassen?
  • Was für Veränderungen hast du durchlaufen?
  • Wo verzettelst du dich? Was steht dir im Wege?
  • Was wünscht du dir für die zweite Jahreshälfte?
  • Was möchtest du Neues in deinem Leben entzünden
  • Was macht dich glücklich?
Sommersonnenwende im Überblick. Wann und was wird gefeiert.

Alles Liebe,

Cordula