Lokah Samastah Sukhino Bhavantu ist wohl eines der bekanntesten Mantren in der Yogawelt. Und gerade weil es mittlerweile ganz schön omnipräsent auf etlichen Merchandisingprodukten wie Tassen, Taschen, T-Shirts, Schmuck, Socken (jawoll) zu finden ist und in meinen Augen leider viel zu doll verbraten wird, möchte ich noch mal einen genaueren Blick drauf werfen. Denn für mich ist es eines der wichtigsten Mantren.
Herkunft
Lokah Samastah Sukhino Bhavantu (Sanskrit: लोकः समस्ताः सुखिनो भवन्तु) ist ein Sanskrit-Mantra und bedeutet frei übersetzt: Mögen alle Wesen auf der ganzen Welt glücklich sein.
Trotz seiner Beliebtheit, weiß man nicht genau, woher es kommt. Es wird gesagt, dass dieses Mantra Tausende von Jahre alt ist, aber es findet sich kein Nachweis dazu in den Veden,
Vermutlich handelt es sich bei Lokah Samastah Sukhino Bhavantu um den letzten Teil eines Mangala-Mantras (Mantra des Wohlwollens, Glücksmantra, ein Segensmantra) oder Shanti-Mantras (Friedensmantras).
Lokah Samastah Sukhino Bhavantu – Bedeutung
Die wörtliche Übersetzung jedes Wortes aus dem Sanskrit lautet wie folgt:
Lokah bedeutet: die Welt, aber es kann sich auf jede Welt, jedes Reich oder Universum beziehen. Seine Bedeutung ist nicht nur auf unseren Planeten Erde beschränkt. Lokah ist der Ursprung des Wortes: Standort.
Im übertragenen Sinn sind damit auch alle Wesen, die diese Welten besiedeln, mit einbezogen.
Samastah bedeutet: das Ganze. In diesem Satz ist es eine nähere Beschreibung des Wortes loka oder der Welt also: die ganze Welt
Sukhino kommt von dem Wort sukha oder sukhin, was Glück oder Freude bedeutet. Und damit ist nicht nur Glück als Emotion gemeint sondern ein Zustand der totalen, bedingungslosen Glückseligkeit. Glück ist unser Geburtsrecht. Nach vedischer Ansicht ist „Sat-Chit-Ananda“, immerwährende Glückseligkeit, unser Ur-zustand.
Bhavantu bedeutet: „mögen alle“. Dies ist das Verb im Satz, und es ist in einer Imperativform verfasst. Es klingt wie ein Segen oder eine eindringliche Bitte.
Übersetzt bedeutet der Segensspruch so viel wie „ Mögen alle Wesen in allen Welten glücklich sein “.
So bindest du das Mantra in deine Praxis ein
In dem wir dieses kraftvolle Mantra, dieses Gebet chanten, öffnen wir nicht nur unser Herz und drücken unsere Liebe für alle Lebewesen dieser Welt aus, sondern auch unsere Verbundenheit mit allem Leben und dem gesamten Universum.
Durch diesen Segen erklären wir uns bereit, uns für das Wohl und den Schutz aller Lebewesen einzusetzen und zu helfen. Es is sozusagen auch eine friedliche Parole für den Tierschutz und Umweltschutz! Und das bezieht sich dann auch auf alles, was wir tun und fordert auf, vieles zu hinterfragen. Ist unser Lebensstil, unser Kaufverhalten, unsere Denkweise im Sinne dieses Mantras? Tragen wir mit unserer Lebensweise zum Wohle aller, zum Wohle des Universums bei oder nicht?
Das Mantra kann gesungen, rezitiert oder meditiert werden, um es als Gebet oder Segen für das Glück der ganze Welt darzubringen.
Es wird oft beim Kirtan gesungen oder zu Beginn oder am Ende einer Yogastunden, um Mitgefühl auszudrücken und Frieden und Glück zu verbreiten. Ich benutze es bei meinen Yogaklassen oft, um eine Stunde zu schließen.
Lokah Samastah Sukhino Bhavantu,
Cordula