Am 1. August findet das keltische Jahreskreisfest Lughnadh statt, welches die Fülle der Erntezeit feiert. Lughnasadh ist eines der vier Mondfeste im keltischen Jahreskreis. Es markiert den Höhepunkt des Sommers und den Beginn der Erntezeit.
Dies ist nicht nur eine gute Gelegenheit, die Fülle des Lebens und Erfolge zu feiern, sondern auch um zu überlegen, was wir zurücklassen wollen.
In diesem Blogpost erfährst du mehr über Bedeutung von Lugnasadh und wie du dieses Jahreskreisfest mit einfachen Ritualen nutzen kannst.
Was wird gefeiert?
Lughnasadh ist das erste der drei Erntefeste (Lughnasadh, Mabon, Samhain) und leitet den Beginn der Ernte ein. Lughnasadg (“Zusammenkunft mit Lugh”) ist dem keltischen Gott der Sonne und der Ernte Lugh gewidmet, der den Menschen gute Ernte, Fülle und Nahrung bringt. Die bevorstehende Ernte und die Fülle des Lebens wurde mit Festen, Musik, Tanz, Märkten und reichhaltigen Speisen gefeiert. Es ist auch als Fest des ersten Schnitts oder Schnitterfest bekannt, zu welchem das erste Korn geschnitten wird, damit es nicht durch die Augusthitze oder andere Umwelteinflüsse zerstört wird. Getreide war seit nahezu Anbeginn der Zeit eine wichtige Kulturpflanze für fast jede Zivilisation. Auch für unsere Vorfahren war die Getreideernte oft eine Frage von Leben oder Tod. Für uns, die alle Grundnahrungsmittel jederzeit verfügbarhaben, kaum vorstellbar.
Das Christentum machte aus Lughnasadh das Brotlaibfest Lammas (hlafmæsse »(Brot)Laibmesse). Hier wurde das Brot aus der ersten Ernte geweiht.
So kannst du Lughnasadh für dich nutzen
Die Zeit um Lughnasadh ist eine Zeit der Fülle, des Überflusses und der Reife. Die gesamte Natur öffnet sich der Sonne, um reichlich Früchte hervorzubringen.
Und auch für dich ist dies ein guter Moment, dich der Kraft der Sonne und es Lebens hinzugeben und die Früchte, die du gepflegt hast, reifen zu lassen und deine ersten Erfolge zu feiern.
Doch obwohl der Spätsommer noch in vollem Gange ist, merken wir doch immer mehr, dass die Energie sich wandelt. Die Kraft der Sonne nimmt ab, die Tage werden kürzer und die Nächte kühler. Bald heißt es Abschied zu nehmen von der Sonnenzeit und den Herbst willkommen zu heißen.
Nutze also Lughnasadh und den Spätsommer, um nochmal Sonne und Kraft zu tanken und gönne dir Ruhepausen, damit du gestärkt in die dunklere Jahreszeit gehen kannst.
Und damit du deine Energie nicht verschwendest und mehr Fokus hast, gehe nochmal in dich und überlege, was dich weiter begleiten darf und was nicht.
Falls dich auch etwas Wehmut überkommt, dann mache dir bewusst, wie viel Magie in unserer Natur steckt und dass der Tod des Alten die Samen des Neubeginns birgt und aus den verblühenden Pflanzen die Samen für neue Pflanzen hervorgehen.
7 Rituale für Lughnasadh
1. Halte ein kleines Ernteritual ab
Dies ist eine kraftvolle Zeit, um dich mit allem zu verbinden, was du in diesem Jahr noch zu ernten hoffst und um deine Frühjahrsvorsätze wieder aufzugreifen.
Zünde dazu eine Kerze an und wünsche dir vom Universum, dass diese Vorsätze Früchte tragen. Vertraue darauf, dass das Universum sich bereits darauf eingestellt hat, diese Dinge in dein Leben zu bringen.
Atme tief durch, meditiere und visualisiere wie aussieht und sich anfühlt, wenn diese Dinge in Erfüllung gehen?
Mache dir bewusst, wofür du dankbar bist und spreche deinen Dank aus, für all die Fülle, die noch in dein Leben kommt. Dann blase die Kerze aus.
2. Mache einen Cut
So wie das Getreide und auch die Kraft der Sonnen beschnitten wird, ist dies auch ein guter Moment, um nicht nur deine Erfolge und Erträge zu feiern, sondern auch, um bewusst einen Cut zu machen. Gehe also nochmal in dich, blicke auf die letzten Monate zurück und überlege, was du zurücklassen willst, welche Projekte du abschließen möchtest, welche nicht und wo dich noch mehr abgrenzen kannst
3. Backe ein Brot
Ein traditionelles Ritual zu Lughnasadh war und ist es Brot zu backen und einen Teil davon in der Erde zu vergraben als Dankeschön an Mutter Natur. Backe auch du ganz bewusst ein Brot oder mehrere Brote, nicht nur als dankende Geste sondern auch um deine Vorfahren und die harte Arbeiten zu ehren, die diese auf sich nehmen mussten, um zu überleben.

4. Kräuter sammeln und weihen
Streife durch die Natur, durch den Wald und über Wiesen und sammle Kräuter wie: Johanniskraut, Beifuß, Schachtehalm, Frauenmantel, Schafgarbe, Kamille, Eisenkraut, Thymian. Diese kannst du trocknen und/oder zu Kräuterbündeln verarbeiten. die du dann z.B zu den Rauhnächten zum Räuchern verwenden kannst.
Traditionell findet von Maria Himmelfahrt am 15.8 bis zum 08.09. die Kräuterweihe statt. Auch diese Tradition war sehr wahrscheinlich heidnsichen Ursprungs bis die katholische Kirche sie im 9. Jahrhundert christianisierte. Man sagt den gesammelten Kräutern eine besondere Kraft zu.
5. Erwecke die Kriegerin in dir.
Für die alten Kelten war Lughnasadh Zeit, um Lugh (der Leuchtende oder der Krieger) den keltischen Sonnengott zu feiern. Lugh, auch als Gott des Handwerks und der Künste bekannt, soll ein begnadeter Krieger gewesen sein. Eine gute Zeit also, um dich mit deiner inneren Krieger/in zu verbinden. Dies hilft dir, deine Projekte und Ziele voranzutreiben und auch leichter Grenzen zu setzen.
Eine einfache Möglichkeit, dies zu tun, ist die Kriegerhaltung oder alternativ die Archer Pose (Bogenschützenhaltung) aus dem Kundalini Yoga
6. Beobachte den Sonnenuntergang
Such dir einen schönen Platz in der Natur und schaue der Augustsonne beim Untergehen zu. Mache dir dabei bewusst, welche Dinge sich in deinem Leben dem Ende zuneigen und wovon du dich verabschieden möchtest.
7. Zelebriere den Vollmond im Wassermann
Neben dem Jahreskreisfest Lughnasadh findet am 1. August um 20:31 der Vollmond im Wassermann statt. Dieser steht als Supermond besonders groß am Himmel und ist auch als Kornmond, Gerstenmond, Störmond oder Bockmond bekannt. Vollmonde sind immer eine gute Gelegenheit, Dankbarkeit zu zelebrieren und Dinge loszulassen. Diese Energie ist also eine wunderbare Unterstützung, um einen Cut zu machen. Mehr zu den einzelnen Mondphasen und Ritualen findest du hier.
Fragen zu Lughnasadh
Ich finde ja, dass wir den August in erster Linie dazu nutzen sollten, das Leben und den Spätsommer zu genießen und Energie zu tanken bevor die dunkle Jahreszeit anbricht. Allerdings lohnt sich auch Pausen einzulegen, ins uns zu gehen und über uns, unsere Träume und Ziele zu reflektieren. Hier ein paar Inspirationen:
Frage dich:
- Was reift derzeit in deinem Leben? Ideen, Träume, Projekte, Ziele?
- Was möchtest du ernten?
- Wofür bist du gerade dankbar?
- Wofür brennst du?
- Wofür vergeudest du deine Energie?
- Wer oder was gibt dir Energie?
- Welche Samen hast du zu Jahresbeginn gesät und was ist daraus geworden?
- Was braucht noch mehr Zuwendung?
- Was kann gehen?

Alles Liebe,
Cordula